The Detectors + We Will Fly
The Detectors + We Will Fly
8 Jahre nach der Deny folgt das dritte Studioalbum IDEOLOGY. 8 Jahre in denen sich eine Menge getan hat. Weltweit quillte der Wohlstand von Gutsituierten auf, während die Zahl an Menschen auf der Flucht vor Krieg, Elend, Verfolgung oder Perspektivlosigkeit ebenfalls von Rekord zu Rekord jagt. Dass eines mit dem anderen zusammenhängt wird verkannt oder einfach geleugnet. Nebelkerzen, Zäune und Hass sind das politische Instrumentarium, die Realität verzerrt sich: Durch materielle Verhältnisse bestimmte Interessen schaffen alternative Realitäten und versuchen den Diskurs zu bestimmen.
Gleichzeitig machen sich Populismus und Nationalismus rund um den Globus ganz unverhohlen breit und richten sich ein. Starke weiße Männer sind nach wie vor am Drücker. Was nicht ins Weltbild passt, wird geleugnet, Wissenschaft bezweifelt. Während die LGBT-Community in einigen Ländern zähe Fortschritte berichten kann, muss sie in andern Teilen der Welt um ihr Leben fürchten. Neben dem politischen Klima zeichnet sich auch immer deutlicher eine globale Umweltkrise ab, die aber nur von Teilen als solche anerkannt wird. Und irgendwo zwischen all der Zwietracht, den Hoffnungen, den Ängsten und den Fake-News stehen wir alle selbst.
IDEOLOGY ist keine Antwort auf all diese Entwicklungen der letzten Jahre, aber eine Auseinandersetzung damit. Eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen zu Geschlechterstereotypen in der Liebe und ein Plädoyer dafür, diese zu überwinden (To live and to let love). Oder einem Klima von Angst und Misstrauen Zuversicht, Mut und Vertrauen ineinander entgegenzusetzen (Traces in the Rust). Oder das Bekenntnis zu den Menschenrechten ernst zu nehmen und nicht infrage zu stellen (Diciotti Dilemma?!). Aber auch eine Auseinandersetzung damit, wie die gemeinschaftliche geschaffene Realität uns alle betrifft und Einfluss auf uns nimmt. Und die Grenzen verschwimmen lässt, wann ein Problem eigentlich privat oder politisch ist. Wenn die äußeren Zustände einem die Stimme rauben, um sagen zu können, was sich im Kopf schon so lange abspielt (Let it Burn) oder die eigene Entwicklung als ständiges Scheitern interpretieren (Opportunities to grow)? Es ist auch eine Auseinandersetzung, wie man damit umgeht. Hinschmeißen (The Great Despair)? Auf alles scheißen (Circus)? Abhauen (Venture and Risk)? Sicherlich jedenfalls nicht mit einem rassistischen Fackelzugmob durch Dresden rennen und ganz reaktionär die Schuld bei Minderheiten suchen (The Decline).
Für Features auf diesem Album konnten wir Joshi von ZSK (The Decline), Flicke von No Sugar/Mood Change (To live and to let love) sowie Willem von Antillectual (Traces in the Rust) gewinnen. IDEOLOGY hat eine ganze Weile auf sich warten lassen und uns gleichzeitig eine ganze Menge Zeit und Energie gekostet, in der wir vieles immer wieder über den Haufen geworfen oder hinterfragt haben. Das Ergebnis sind 11 progressive & ehrliche Titel mit einer großen Bandbreite, aber irgendwie immer noch Punk und immer noch The Detectors.
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We Will Fly sind zurück aus der Zukunft und haben die höchstmögliche Drehzahl bei gleichzeitig intensiverem Distorsionsfaktor mitgebracht. 2022 erscheint eine 4-Song-EP, die den Tacho des Punkrock-Delorian bei 222 Sachen wieder an die älteren Hardcorepunk-Alben anknüpfen lässt, ohne dabei die Erfahrungen des experimentellen Bombastrockalbums "Empty Set" von 2019 einfach über Bord zu werfen. Die rasante Fahrt der We Will Fly s/t-EP hört sich so abgefahren an, wie Marty McFly auf einem Hoverboard in den 80er Jahren aussieht.
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https://wewillfly.bandcamp.com/album/s-t